„Er hat die Skischanze hinter sich gelassen und den höchsten Punkt erreicht. Jetzt schwebt er der Erde entgegen. Frei wie ein Vogel. Es dauert nur wenige Sekunden. Er will, dass dieser Moment nie zu Ende geht. Er hat alles überwunden: die Schwerkraft, seine Probleme, die Angst. Was kann ihm jetzt noch passieren?“

Hans-Georg Aschenbach holte 1976 Olympiagold im Skispringen. Seine Geschichte wurde aufgeschrieben, er hat die DDR verlassen und ging 1988 in den Westen. Damit gab er sowohl seine Karriere als auch seine Familie auf. Doch warum? Er wollte abrechnen mit der DDR und dem Spitzensport. Die Doping-Praktiken im DDR-Leistungssport waren unmenschlich. Sogar Kinder und Jugendliche wurden gedopt, ohne dass sie und ihre Eltern es wüssten.

Hans-Georg Aschenbach schrieb das Buch „Euer Held. Euer Verräter. Mein Leben für den Leistungssport.“

Die DDR war laut ihm eine inszenierte Realität, ein verlogenes System, in dem man niemandem trauen kann und das ihm Leistungen abverlangen hat, die über seine Kräfte gingen. Er war Objekt, nicht Subjekt. Das Hormondoping machte einen fett und schwer. Athleten wurden verschlissen, die DDR schrieb einem den Trainingsplan vor.

Quelle:

http://www.zeit.de/2012/24/S-Aschenbach

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/hans-georg-aschenbach-euer-held-euer-verraeter-an-der-wahrheit-fuehrt-kein-weg-vorbei-11934493.html